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Die feine englische Art
Die feine englische Art
Eine besonders große Vielfalt zeichnet die englischen und schottischen Karostoffe aus. Britinnen und Briten lieben den Mustermix nicht nur in der Mode. Damit Sie sich im Dschungel der klassischen Karomuster aus England und Schottland nicht verlieren, stellen wir Ihnen hier die wichtigsten vor.
Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Karomustern: Das Schottenkaro oder Tartanmuster zeigt meist ein mehrfarbiges Raster, "Sett" genannt, aus Ober- und Unterkaros. Checks sind einfacher gestrickt: Kleinkariert im Gitterkaro oder als großflächiges Würfelkaro werden bei den "British Checks" keine unterschiedlichen Karos miteinander kombiniert.
Doch woher kommt die Vorliebe der Britinnen und Briten für Karomuster? Schon die Kelten trugen karierte Stoffe, das älteste Karo ist der "Falkirk Tartan". Dieser Stoff wurde im 3. Jahrhundert v. Chr. aus der hellen und dunkleren Wolle verschiedener Schafe gewebt. Damit zählen Karomuster, die wir heute als Tartanmuster kennen, zu den ältesten Karostoffen. Ursprünglich waren die ersten Tartans nur schwarzweiß, heute besteht ein Schottenkaro aus mindestens drei verschiedenen Farben.
Am bekanntesten unter den britischen Karomustern ist sicherlich das Schottenkaro. Das aufwendige Webmuster entsteht durch ineinander verwebte Ober- und Unterkaros. Diese Webtechnik verleiht dem Schottenstoff eine fast dreidimensionale Wirkung. Typisch für Tartanmuster: sie zeigen horizontal wie auch vertikal das gleiche Muster.
Mittlerweile gibt es nicht nur die klassischen Tartanstoffe, die bestimmen Regionen und Clanfamilien zugeschrieben werden. Auch von Unternehmen entwickelte Tartans wie das Barbour Tartan haben sich modisch durchgesetzt. Zu den bekanntesten schottischen Mustern zählen der dunkle Black Watch Tartan und der leuchtend rote Royal Stewart Tartan. Den Balmoral Tartan dürfen nur Mitglieder der britischen Königsfamilie tragen.
Ein filigranes Dessin und gedeckte Farben stehen für dieses klassische Karomuster. Kleine und große Karos in unterschiedlicher Größe verleihen dem Glencheck Tiefe.
Eine Variante des Glencheck Musters ist der "Prince of Wales Check". Hier tritt zum ursprünglichen Muster noch ein Überkaro in Kontrastfarbe.
Lange galt dieses Karomuster als spießig. Heute ist Mode im Glencheck wieder angesagt. Der minimalistische Schwarz-Weiß-Look lässt sich gut zu starken Farben wie Gelb und Rot kombinieren. Für einen harmonischen Look können Sie auch die Kontrastfarbe des Überkaros nutzen und kombinieren Pullover oder Shirt im passenden Farbton.
Wenige Karomuster – Tartans natürlich ausgenommen – sind britischer als der Tattersall Check. Das feine Gitterkaro auf weißem Grund findet sich auf klassischen Countryhemden und Blusen. Typisch britisch ist die Kombi Tattersallhemd und Tweedsakko oder Weste.
Traditionell in Schwarzweiß gehalten, wirkt der "Houndstooth" besonders stilvoll. Die gleichmäßigen rechtwinklig angeordneten Quadrate verleihen dem Hahnentritt seinen strengen Look. Kleine Verlängerungen an den Ecken erzeugen den namengebenden Effekt.
Nutzen Sie Mode mit Hahnentrittmuster als Eyecatcher. Ob Mantel, Kleid oder Rock: Der Hahnentritt wirkt am besten als Einzelgänger.
Zu Unrecht wird der Gingham nur mit Sommermode in Verbindung gebracht. Das Vichy- Karo gehört nämlich zu den beliebtesten Mustern für Karohemden und Blusen.
Als "Bauernkaro" auf großen Flächen begegnet uns der Gingham allerdings auch auf Heimtextilien. Feiner und filigraner nutzen Modedesigner diesen zweifarbigen Karostoff.
Achten Sie bei Outfits mit Gingham Check darauf, dazu Kleidungsstücke in einer der beiden Farben des Karos zu kombinieren.
Vermutlich kennen Sie dieses Rautenmuster durch die bekannten Burlington Socken. Einen besonders schönen Effekt erzielt das schachbrettartig angeordnete Muster durch die gekreuzten Linien in Kontrastfarbe. Diese zwischen den Blöcken verlaufenden Linien erzeugen – ähnlich den Überkaros beim Tartanstoff – eine dreidimensionale Wirkung. Pullover und Pullunder mit Argylemuster stehen für den Preppy Style.
Wenn man bestimmte Regeln beherzigt, lassen sich verschiedene Karomuster auch miteinander kombinieren. Im günstigsten Fall kommen sehr spannende und individuelle Outfits zustande. Um das zu erreichen ist aber Stilsicherheit und etwas Kenntnis der Farbharmonie gefragt. Damit Sie experimentieren können, haben wir für Sie die wichtigsten Empfehlungen und Verbote zusammengestellt.