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Die feine englische Art
Die feine englische Art
Tartans bestehen aus einem karierten Wollstoff. Die verschiedenen Karomuster – Sett genannt – entstehen durch ineinander verwebte Ober- und Unterkaros in verschiedenen Farben. Ursprünglich nur auf historischen schottischen Kleidungsstücken wie Kilts und Plaids findet sich das Tartanmuster oder Schottenkaro heute auf vielen modischen Accessoires wie Tartanschals wieder.
Seine erste Erwähnung fand der Tartan 1538 in Schottland. Spezielle Farbkombinationen werden bis zum heutigen Tag einzelnen Clanfamilien in Schottland zugeordnet. Es gibt hierfür ein Register, das Scottish Register of Tartans, in dem die verschiedenen Motive gesammelt werden. Zwei der bekanntesten historischen Tartanmuster sind der Royal Stewart Tartan in leuchtend roter Farbe und der Black Watch Tartan in Dunkelgrün und Dunkelblau. Neben diesen historischen Clan-Tartans gibt es aus jüngerer Zeit auch Hauskaros britischer Firmen wie Barbour.
Heute werden die meisten Tartanmuster mit schottischen Clans in Verbindung gebracht. Sie müssen übrigens nicht unbedingt Clanmitglied sein, um einen dieser Tartans tragen zu dürfen. Nur wenige Tartans sind Clanchefs oder der Königsfamilie vorbehalten.
Der älteste Karostoff, der in Schottland gefunden wurde, stammt aus römischer Zeit. Der "Falkirk Tartan" wurde um 300 n. Chr. gewebt und zeigt ein Hahnentrittmuster. Doch der älteste Tartanstoff ist der "Glen-Affric-Tartan" aus dem 16. oder 17. Jahrhundert. Im Gegensatz zum "unechten" Falkirk Tartan zeigt dieser Tartanstoff schon die charakteristischen Ober- und Unterkaros in vier Farben. Obwohl der Chisholm Clan das Gebiet um Glen Affric kontrollierte, lässt sich der Glen-Affric-Tartan in den Farben Grün, Braun, Rot und Gelb heute keinem schottischen Clan zuordnen. Die ältesten Tartanstoffe kamen aus verschiedenen Regionen und wurden vermutlich von lokalen Webern gefertigt. Die Karomuster und Webarten unterschieden sich von Region zu Region und Familien des gleichen Distrikts kleideten sich damals in denselben Tartans. Auch heute gibt es neben den Clantartans noch regionale Muster wie den Edinburgh Tartan. Vielfarbige Tartans waren übrigens ein Zeichen von Reichtum. Arme Schotten trugen einfarbige und einfach karierte Stoffe.
Eng verbunden ist das Schottenkaro mit dem Kampf um die schottische Unabhängigkeit. Als Symbol der Rebellen wurde das "Highland Dress" 1746 mit dem "Dress Act" verboten. Das Verbot war Teil des Versuchs, die Highland-Kultur und eine eigenständige schottische Identität zu unterdrücken. Erst vierzig Jahre später war Tartan und Kilt tragen wieder erlaubt. Im 19. Jahrhundert erschien Tartan zum ersten Mal als modisches Accessoire der englischen und schottischen Oberschicht. Tartanstoffe waren das modische Accessoire der Stunde. Sogar Queen Victoria trug ein Tartan Plaid.
Im 20. Jahrhundert wurden Tartans von der Mode neu entdeckt. Die Modedesignerin Vivienne Westwood steht mit ihrer stilvollen Punkmode für ein Revieval des Schottenkaros. Tartans und kiltähnliche Röcke im leuchtenden Royal Stewart Tartan finden sich in fast jeder neuen Kollektion. Auch der Tartan Day, der in Nordamerika am 6. April, in Australien und Neuseeland am 1. Juli gefeiert wird, bietet für viele Schotten im Ausland einen Anlass Tartanmode zu tragen. Das Datum ist übrigens nicht zufällig gewählt. Am 6. April 1320 wurde mit der "Declaration of Abroath" die erste schottische Unabhängigkeitserklärung unterzeichnet. Das zweite Datum ist nicht weniger symbolträchtig. Am 1. Juli 1782 wurde, zusammen mit anderen Verboten, der "Dress Act" aufgehoben.
Auch bei den jährlich veranstalteten Highgland Games spielt das traditionelle "Highland Dress" eine große Rolle. Teilnehmer und Publikum tragen Kilt und Accessoires wie karierte Socken im Schottenkaro. Bei diesen Sportfesten, die in ganz Schottland stattfinden, feiern die Schotten die Highland-Kultur, die in den sogenannten "Highland Clearances" verfolgt und zum Teil verboten wurde.
Ja der schottische Stoff hat es sogar auf den Mond geschafft. Der Astronaut Alan Bean nahm 1969 ein Stück Tartanstoff mit auf seine Reise zum Mond. Der MacBean Tartan ist natürlich der Clantartan seiner schottischen Vorfahren.
Leider liegt die Herkunft des Tartans im Dunkeln. Erstmals erwähnt wurde der Begriff um 1500. Vermutlich gibt es eine Verbindung zu dem altfranzösischen Wort "tertaine". Es beschreibt eine bestimmte Art von Stoff.
Unglaublich aber wahr, das erste weltweit vorgestellte Farbfoto zeigt eine Tartanschleife. Es wurde zwar nicht von James Clerk Maxwell selbst hergestellt, aber der schottische Physiker bewies 1861 seine Theorie der additiven Farbmischung mit dem Farbfoto des schottischen Erfinders Thomas Sutton.
Laut dem schottischen Tartanregister ist der Ogilvie Tartan der Tartanstoff mit den meisten Farbveränderungen. Stolze 96 verschiedene Farbvariationen müssen für diesen Tartanstoff von 1812 gewebt werden. Er ist auch bekannt als Drummond of Strahallan Tartan.
Vielleicht wissen Sie schon, dass es auch irische und kanadische Tartans gibt. Aber war Ihnen bekannt, dass es seit Dezember 2022 auch einen deutschen Tartanstoff gibt? Ein Schottland-Fan aus Krefeld-Uerdingen hat für seine Stadt einen Tartan im offiziellen Tartanregister eintragen lassen. Dafür hat er sich mit einem schottischen Kilthersteller zusammengetan und einen sehr farbenfrohen Tartan in Rot und Blau kreiert. Die Farben des Stadtwappens von Uerdingen wirken zwar nicht besonders traditionell, aber dieser Tartan ist auf jeden Fall einzigartig.
Nicht nur Modelabels und Schottlandfans wollen ihren eigenen Tartan. Der bekannte schottische Softdrink-Hersteller Irn-Bru hat ein Tartanmuster in den Firmenfarben Blau und Orange kreiert. Das koffeinhaltige Getränk aus Schottland war dort zeitweise sogar beliebter als Coca Cola.
Natürlich wissen Sie, dass die beliebten Schottenröcke gerne aus Tartanstoffen hergestellt werden. Aber wussten Sie, dass der Tweed sozusagen in verschiedenen "Gewichtsklassen" angeboten wird? Es gibt den Heavy Tweed mit 16oz und leichte Tweedstoffe, die nur 10oz wiegen. Dazwischen liegen die meisten Tartankilts mit 12 bis 13oz. Eine Unze (oz) entspricht übrigens ungefähr 30 Gramm.
Die meisten Filme nutzen, wenn das Kostümdepartment gut recherchiert, historische Tartans aus der Zeitperiode. Im besten Fall sogar den passenden Clantartan, wie bei der aufwendigen Produktion von "Outlander". Aber ganz selten werden Tartanstoffe extra für einen Film kreiert. Wie der Braveheart Tartan für Mel Gibson. Gordon Cavell von Islay Woollen Mill arbeitet mit dem Kostümdesigner des Films zusammen und kreierte den etwas unauffälligen Tartan-Tweed.
Natürlich will auch Schottland die verstorbene Prinzessin Diana ehren. Und was läge näher als ein Tartanmuster? Das Princess Plaid zeigt eine Variation des Royal Stewart Tartans in den Farben des Union Jack. Es gibt auch eine feminine Variante in Pastelltönen mit Rosa.
Nach Filmen, Softdrinks und einer verstorbenen Prinzessin erscheint es nicht mehr so abwegig einen Tartan für eine Comicfigur zu erschaffen. In diesem Fall für Oor Wullie aus der Sunday Post. 2010 zum 75. Jubiläum bekam Schottlands berühmteste Comicfigur ihren eigenen Tartanstoff. Sein Design basiert auf dem Black Watch Tartan. Silbergrau steht für den Anglerhut, den Wullie gerne trägt und gelb für das goldene Haar der Comicfigur aus Schottland. Wullie is übrigens ein beliebter Spitzname in Schottland für Jungs, die William heißen.
Die Barbour Tartans sind zu einem unverwechselbaren Erkennungszeichen des englischen Traditionslabels geworden. Vom Tartanschal bis zum Tartankleid: ohne das Schottenkaro kommt keine neue Kollektion aus. Die beiden Karomuster Classic und Dress Tartan beruhen – wie auch alle anderen Barbour Tartans – auf dem gleichen Sett. Das Basismuster stammt aus der Grafschaft Ayrshire an der Westküste Schottlands. Aus dieser Gegend kommt die Familie der Firmengründer ursprünglich.
Neben den zahlreichen Variationen, die Barbour für sein Schottenkaro "erfunden" hat. Gibt es vier Variationen, die sich allgemein auf alle Tartans anwenden lassen. Zwei davon bezeichnen die Farben und ihre verschiedenen Nuancen. Die anderen zwei dienen verschiedenen Anlässen.
Für das Ancient Tartan werden nur pflanzliche Farbstoffe genutzt. Durch diese Naturfarbstoffe entstehen sanfte Farben. Im Gegensatz dazu gibt es bei Mode im Modern Tartan kräftigere und dunklere Farben, dank moderner Färbeprozesse.
Das schon bekannte Dress Tartan zeigt ein helles Tartan Karo, da hier die Basisfarbe durch weiß ersetzt wurde. Diesen hellen Tartan, auch Ausgehtartan genannt, nutzt Barbour für seine Sommermode. Zur Jagd wird der Hunting Tartan getragen. Hier wird die Basisfarbe durch typische Farben der Natur ersetzt: Braun, Blau oder Grün.
Das schottische Erbe findet sich neben den Clan- und Firmentartans auch noch im Militär. So gehört zur Uniform des einzigen schottischen Regiments in der britischen Armee traditionell der Kilt mit Sporran und ein Belted Plaid, wie sie die Highlander trugen. Das Royal Regiment of Scotland oder Highland Regiment trägt den Black Watch Tartan, der auf dem Schottenkaro des Campbell Clans beruht. Dieser war der einflussreichste unter den schottischen Clans. Sein Wahlspruch lautet passenderweise: Ne Obliviscaris (Vergesset nicht).
Das Tragen von Tartans ist heutzutage in der Regel nicht mehr als ein modisches Statement. Aber ihm haftet immer noch etwas Rebellisches an. Denn die Aufständischen in den schottischen Highlands trugen Tartans und Kilts, wie auch ihr Anführer Prinz Charles, besser bekannt als "Bonnie Prince Charlie". Er trug das Tartan-Muster seines Clans, den roten Stewart Tartan. Die Rebellion der Schotten fand bekanntermaßen ihr blutiges Ende 1746 bei der Schlacht von Culloden, doch die gewebten Karomuster erlebten erst danach ihre allergrößte Popularität.
Seit dem 19. Jahrhundert verbreiteten sich Tartans über ganz Großbritannien. Königin Viktoria war ein großer Fan dieser Karostoffe und richtete ihre schottische Residenz – Balmoral Castle – damit ein. Ihr Gemahl, Prinz Albert, gestaltete 1853 sogar selbst den sogenannten "Balmoral Tartan". Dieser spezielle Tartan auf grauem Grund wurde zum Haus-Tartan der königlichen Familie: Er darf nur von einem Mitglied des englischen Königshauses getragen werden. Das graue Tartanmuster soll übrigens eine Reminiszenz an den Granit aus der Region Royal Deeside in Aberdeenshire sein. Dort liegt auch Balmoral Castle, die Sommerresidenz der Royals. Beim alljährlichen Sommerurlaub auf Schloss Balmoral trägt König Charles III. gern einen Kilt im Balmoral Tartan.
Zwei schottische Unternehmen und natürlich das englische Traditionslabel Barbour liefern Ihnen Mode und Accessoires im authentischen Schottenkaro.
Die größte Bandbreite an Tartanmode bietet zweifelsohne Barbour. Neben seinen beiden klassischen Tartans, dem Dress und Classic Tartan können Fans der schottischen Karostoffe in nahezu jeder neuen Kollektion auch einen neuen Schottenstoff entdecken.
Wer erstmal nur mit Accessoires beginnen will, sollte sich einen Tartanschal als Eyecatcher zulegen. Mutigere Schottlandfans können Tartanhemden und sogar Kleider und Röcke im Schottenkaro kombinieren.
Tipps wie Sie karierte Mode gekonnt kombinieren erhalten Sie in unserem Ratgeber zur Kombination von Karomustern.
Die Tartanschals von Lochcarron of Scotland werden noch vor Ort in Schottland gewebt. Feinste britische Wolle und modernes Design, das auf authentischen Tartanmustern schottischer Clans beruht, zeichnen die Karoschals von Lochcarron aus.
Auch die Karoschals und Plaids von Johnstons of Elgin werden noch in Schottland produziert. Die Mühle in Elgin ist eine der letzten verbliebenen vertikal integrierten Mühlen Schottlands. Jeder einzelne Schritt der Produktion findet innerhalb dieser Mühle statt.
Von der Punkmode Vivienne Westwoods bis hin zu den bekannten Burberry Karos – der Tartan-Stoff lässt sich immer wieder neu inszenieren. Die Punks der 70er Jahre nutzten den karierten Stoff ebenso wie die Highlander als Zeichen ihrer Rebellion gegen das englische Establishment. Und wer in den 1990er Jahren den Grunge Look liebte, trug besonders gerne Tartanhemden aus Flanellstoff.
Doch der traditionelle Stoff mit dem auffälligen Muster lässt sich auch edel inszenieren. So werden die Schottenröcke heute nicht nur für Herren, sondern auch als Damenröcke angeboten. Und was könnte schottischer sein als die Kombination von Schottenkaro und Kilt? Denn beide, Tartans und Kilts entstanden in den Highlands und stehen bis heute für die schottische Identität.
Wenn Sie Kilts im Alltag tragen wollen, verzichten Sie darauf, verschiedene Karos und Muster miteinander zu kombinieren. Hier gilt: Weniger ist mehr. Dezente Tartan Accessoires oder nur ein Key Piece schaffen einen stilvollen Tartan Look. Worauf warten Sie?